Es waren intensive Gespräche, bei dem vor allen Dingen die Vorstandsmitglieder aus den Kreisverbänden die Zeit erhielten, die sie benötigten, um ihre Gedanken, ihre Probleme und ihre Zukunftsvorstellungen darzulegen und mit allen Anwesenden zu diskutieren.
Es kristallisierte sich heraus, dass in allen Kreisen die gleichen Probleme existieren, wie Überalterung und fehlende Kandidaten für ehrenamtliche Leitungstätigkeit in den verschiedenen Ebenen der Verbandsarbeit.
Unterschiedlich waren die Berichte zur Arbeit mit modernen Medien, sowohl bei der Organisation wie auch bei der Sozialberatung. Die Stadtverbände konnten Positives berichten, der Schweriner Verband u.a. auch über eine erfolgreiche Facebook-Arbeit.
In den mehr ländlich geprägten Verbänden bevorzugten fast alle Mitglieder und Ratsuchenden den persönlichen Kontakt.
Gemeinsamkeit wurde dahingehend erzielt, dass ohne die Nutzung moderner Medien und die Bereitstellung der dafür erforderlich finanziellen Mittel und Manpower, künftig die derzeit gute Bilanz zwischen Mitgliederzugängen und -abgängen, nicht zu halten sein wird.
Dabei muss die Manpower vor allen Dingen dadurch verstärkt werden, dass der Verband attraktiver für junge Menschen wird, die sich im Berufsleben oder noch in der Ausbildung befinden.
Dem soll auch die Wiedereinrichtung eines Landesverbandspressesprechers dienen, mit dessen Anwerbung der Schweriner Verband beauftragt wurde.
Ein wichtiges Thema waren die Finanzen. Bis zum nächsten Arbeitstreffen im März 2026 sollen Vorlagen des Landesverbandes und der Kreisverbände gesammelt und dann zur Diskussion gestellt werden, die sichern, dass die vereinfachen Aufgaben, Arbeit mit den Mitgliedern, Erfüllung der Tarifverträge für die hauptamtlichen Mitarbeiter, Zahlungsfähigkeit für in allen Bereichen gestiegene Kosten und Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen Sozial- und Rechtsberatung sowie Rechtsvertretung weiterhin erfüllt werden können.
Der sozialpolitischen Arbeit, den Kontakten zu den Politikern des Landes, des Bundes und der Wahrnehmung des Auftrages unseres Verbandes, das soziale Gewissen der Politik zu sein, wurde ebenfalls Gesprächs- und Diskussionsraum gegeben. Drei Schwerpunkte kristallisierten sich heraus: Sozialpolitik, hier insbesondere die angekündigten Sozialreformen. Wenig Fassbares liegt bisher vor, wohl aber viele Ideen, die sämtlich auf einer Verschlechterung der sozialen Situation der Bürger unseres Landes hinauslaufen. Diesen Tendenzen muss unser Verband entschieden entgegentreten. Als Beispiel für die gezielte Verunsicherung aller Versicherten wurde das Vorhaben benannt, die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen zu beschneiden. Hier, wie auch bei vielen anderen tagespolitischen Äußerungen, wird nicht berücksichtigt, dass es Gesetze gibt, die beispielsweise den Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenkassen festlegen. Das kann nicht einfach so geändert werden. es ist wichtig, mit den möglicherweise betroffenen darüber zu sprechen und sie aus Ihrer angstfalle herauszuholen, Gesprochen werden muss allerdings, wie die jetzigen Leistungen und die, die künftig aus dem mediz8nischen ortschritt erwachsen, gesichert werden können. Geld genug ist im System. Es muss allerdings nur zweckgebunden genutzt werden. Alle versicherungsfremden Leistungen müssen beendet werden.
Zweiter Schwerpunkt war Frieden. Niemand hat irgendein Interesse an kriegerischen Auseinandersetzungen. Jegliche Art von Zustimmung zur Schaffung von Wehrtüchtigkeit und zur Kriegsbereitschaft werden abgelehnt. Die Vorhaben wirtschaftliche Probleme in unserem Bundesland durch einen Ausbau bzw. Neueinrichtung von Rüstungsindustrie und anderen kriegsrelevanten Maßnahmen zu lösen, werden ebenso abgelehnt: Die Ostsee muss ein Meer des Friedens bleiben. Dies zu tun sind wir der Tradition unsren Verbandes verpflichtet.
Mit Sorgen schauen wir auf antisemitische Tendenzen in der deutschen Gesellschaft. Sie haben in dem erschreckenden Umfang zwar noch nicht unser Bundesland erreicht, existieren aber auch hier in allen gesellschaftlichen Bereichen. Unser Verband steht schon seit mehr als 10 Jahren zu diesem Problem, der Gefährdung deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens sowie Gästen, Studenten usw. jüdischen Glaubens bzw. Bürgern des Staates Israel, in ständigem Gedankenaustausch mit den Innenministern unseres Landes und der jüdischen Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Landesvorstand bedankt sich bei den Organisatoren und den Teilnehmern der so erfolgreichen Arbeitstagung.
Im März 2026 wird, auch in Vorbereitung auf die Verbandswahlen, ein erneutes, personell umfangreiches Arbeitstreffen stattfinden.
Dr. med. Helmhold Seidlein
SoVD – Landesvorsitzender Mecklenburg-Vorpommern