Noch mehr Entlastungen, so verworren, dass diejenigen, die entlastet werden sollen, in vielen Fällen gar keine Anträge stellen werden, weil Ihnen der Zugang dazu fehlt. Noch mehr Versprechen für eine schwierige Zukunft nach der Zeitenwende. Und noch mehr Forderungen an jeden von uns, es möge doch Verständnis da sein für die jetzige Politik. Es gehe ja um nicht weniger als um unsere Demokratie, unsere Werte, um uns.
Klar ist nur, alles, was jetzt an Geld ausgereicht wird, sind Schulden. Wer kann seinen Enkeln eigentlich noch ohne schlechtes Gewissen in die Augen sehen? Alle Entlastungen, die jetzt versprochen werden, sind Wechsel auf eine unsichere Zukunft, denn es hat wirklich eine Zeitenwende stattgefunden. Deutschland hat dabei seine führende Wirtschaftsrolle verspielt, die im Wesentlichen auf seiner Akzeptanz bei den Rohstofflieferanten basierte. Deutschland hat sein politisches Ansehen verloren, welches auf der staatstragenden Friedensdoktrin basierte.
Wie nun weiter, wenn Ideologien pragmatisches Handeln überdecken?
Es werden tatsächlich die vom Bundespräsidenten beschworenen schweren Zeiten kommen. Die Gründe dafür sind vielfältiger als eben angedeutet. Nur eines ist klar, die tatsächlich schwer Betroffenen werden die Schwachen und Schwächsten der Gesellschaft sein. Und nicht nur sie, auch diejenigen, die dem sogenannten Mittelstand angehören, werden einen sozialen Abstieg erleiden. Die Lösung dieses Problems darin zu suchen, bei sogenannten Reichen Geld zu holen, welches gerade jetzt notwendigerweise in das produzierende Gewerbe, in Forschung und Produktentwicklung investiert werden muss, wer kann dies wirklich wollen.
Der Sozialverband Deutschland wird all seine Kraft und seine laute Stimme dafür einsetzen, den Frieden wieder herzustellen. Nur der Frieden kann für Menschen mit Behinderungen, die Rentnerinnen und Rentner, die Kranken, Schwachen, Arbeitslosen, die alleinstehenden Mütter und Väter mit Kindern, die im Niedriglohnsektor arbeiten, sichern, dass sie nicht völlig entwurzelt und von der Gesellschaft in das Abseits geschoben werden.
Wir fordern von der handelnden Politik Maßnahmen, die geeignet sind, Deutschlands Wirtschaftskraft und Deutschlands Ansehen in der Welt wieder herzustellen und Demokratie und die solidarische Gesellschaft in Deutschland zu erhalten und langfristig zu sichern.
Dies ist nur im Frieden möglich!
Dr. med. H. Seidlein
SoVD Landesvorsitzender Mecklenburg-Vorpommern